Armut in allen Formen und überall beenden

SDG 14 – Leben unter Wasser
Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
70 % der Erdoberfläche sind von Ozeanen bedeckt. Doch die Meere unserer Welt stecken in einer Krise: Schädlicher Fischfang verringert die Fischbestände und das Ökosystem Wasser wird aus der Bahn geworfen. Zudem treten Verschmutzung und Ozeanversauerung auf. Da Temperaturen sich aufgrund des Klimawandels erhöhen, lassen schmelzende Eiskappen den Meeresspiegel ansteigen. Sie bedrohen den Lebensraum von Mensch und Tier auf der ganzen Welt. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Ozeane, Meere und Meeresressourcen ist für den Schutz unseres Planeten unerlässlich und unterstützt die Lebensgrundlagen von schätzungsweise 12 % der Weltbevölkerung (fast 1 Milliarde Menschen). Ausgelaufenes Öl, Plastikmüll, ungeklärtes Abwasser, Schadstoffe aus industriellen Abwässern und Methylquecksilber aus Kohleverbrennung und Bergbau vergiften zunehmend die Ozeane und Binnengewässer der Welt. Diese Schadstoffe beeinträchtigen die Lebensgrundlagen und die Gesundheit aller Menschen. Auf lange Sicht können Veränderungen der Ozeane in global bedeutsamen Klimaveränderungen münden. Heute spüren küstennah lebende Gemeinschaften und Personen, die von den Erträgen aus dem Ozean leben, bereits die ersten Folgen.

In der Fischerei- und Aquakulturindustrie besteht eine weit verbreitete berufliche Segregation (SDG 8). Während Männer hauptsächlich in Fischfang und Fischzucht beschäftigt sind (81 % der Beschäftigten im Jahr 2014), sind Frauen überwiegend in sekundären Bereichen wie der Fischverarbeitung, der Vermarktung und der Wartung von Fischfanggeräten tätig (90 %). Das sind häufig unregelmäßige, saisonale Beschäftigungen, die schlecht oder gar nicht bezahlt werden. Sie arbeiten oftmals ohne Vertrag und rechtlichen Gesundheits-, Sicherheits- und Arbeitsschutz. Im Bereich Fischzucht erhalten Frauen lediglich 64 % des Gehalts von Männern für die gleiche Arbeit. Im Jahr 2016 wurde nur eines der 100 führenden Fischereiunternehmen von einer Frau geführt, und 54 % aller analysierten Fischereiunternehmen hatten keine Frauen im Vorstand.
Die Auseinandersetzung mit den spezifischen Hindernissen, denen Frauen in der Fischerei und der Fischwirtschaft ausgesetzt sind, sollte ein integraler Bestandteil der Strategien zur Erreichung des SDG 14 sein. Da Frauen weniger Vermögen besitzen, sind sie gegen den Verlust natürlicher Ressourcen weniger widerstandsfähig. Alle Strategien für die Bewahrung und die nachhaltige Nutzung der Ozeane müssen entsprechend dieser Verletzlichkeit ausgerichtet werden. Die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen muss ein Ende haben. Ein Ausgleich der Machtungleichgewichte in der Fischerei- und Aquakulturindustrie sowie in den entsprechenden Politikressorts können auch Frauen eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der Meere spielen.
Wie UN Women hilft
UN Women trägt dazu bei, dass Frauen in der nachhaltigen Fischerei geschult und bestärkt werden. UN Women verhalf beispielsweise Yayi Bayam Diouf, die erste Fischerin in ihrem kleinen Dorf im Senegal zu werden. Sie nahm an diversen Trainings zur Unternehmensgründung und -führung durch UN Women teil und lernte zu fischen und die Fische zu verwerten. Um die Lebensgrundlagen anderer Frauen zu stärken und ihnen nachhaltige Fischerei nahe zu bringen, eröffnete sie ein Trainingscenter für Frauen. Die Einkommen der Frauen haben sich verbessert und neue Arbeitsplätze wurden geschaffen. Heute schützen sie die Umwelt durch ein verbessertes Ressourcenmanagement, verringern die Armut und verbessern die Ernährungssicherheit in ihrer Gemeinde.
Stand: Oktober 2021
