
Pekinger Erklärung und Aktionsplattform
Was wurde in Peking beschlossen?
Während der vierten Weltfrauenkonferenz in Peking verabschiedeten 189 UN-Mitgliedstaaten das bis heute umfassendste Konzept zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und der Stärkung von Frauen und Mädchen, die Pekinger Erklärung und Aktionsplattform. In der bahnbrechenden Aktionsplattform, die zum Abschluss der Konferenz verabschiedet wurde, wurden die strategischen Ziele definiert und die verschiedenen Maßnahmen aufgelistet. Danach sollen die Maßnahmen dazu beitragen, dass jede Frau und jedes Mädchen ihre Freiheiten und Wahlmöglichkeiten wahrnehmen sowie ihre Rechte verwirklichen kann: Etwa frei von Gewalt zu leben, zur Schule zu gehen, Entscheidungen über ihr Leben treffen zu können und gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit zu erhalten.
Die zwölf Schwerpunkte
Peking+25: Was wurde seitdem erreicht?
25 Jahre später hat kein Land die Verpflichtungen der Aktionsplattform von Peking vollständig erfüllt. Wie ein umfassender UN Women Bericht ergibt, sind die Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter ins Stocken geraten. Zudem ergibt dieser Bericht, dass hart erkämpfte Fortschritte wieder rückgängig gemacht werden. Weiterhin sind wir von einer Umverteilung von Macht und Ressourcen zwischen den Geschlechtern weit entfernt: Gegenwärtig machen Männer immer noch 75% der Parlamentarier*innen aus, haben 73% der Führungspositionen inne, sind 70% der Klima-Verhandlungsführer*innen und sind fast alle Friedensstifter*innen. Folglich wurden die Verpflichtungen, die die Staaten vor einem Vierteljahrhundert eingegangen sind, nicht in die Tat umgesetzt.
Daher appelliert UN Women Exekutivdirektorin Phumzile Mlambo-Ngcuka an Regierungsvertreter*innen, ihre Macht zu nutzen, um die Gleichstellung der Geschlechter zu beschleunigen sowie die Rolle der Zivilgesellschaft und der Jugend zu stärken.
Staatenbericht der Bundesregierung
Der Staatenbericht der Bundesregierung (PDF, 776 KB) wurde in englischer Sprache veröffentlicht. Die nationalen und regionalen Überprüfungen und Auswertungen der Umsetzung der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform (1995) sowie der Ergebnisse der 23. Sondersitzung der UN-Generalversammlung (2000) dienen der globalen Überprüfung im Jahr 2020. Letztere wird eine Auswertung der aktuellen Herausforderungen umfassen, die sich auf die Erreichung der Aktionsplattform, die Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle der Frauen sowie ihren Beitrag zur vollständigen Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung auswirken. Alle nationalen Berichte wurden auf Regionalkonferenzen zusammengefasst, z.B. bei der Konferenz der Europäischen Wirtschaftskommission (UNECE) in Genf am 29.-30. Oktober 2019.
Zeit für Generation Equality
UN Women mobilisiert Regierungen, den Privatsektor sowie die Zivilgesellschaft, damit die Versprechen der Aktionsplattform eingelöst werden. Hierbei liegt der Fokus auf Frauen und Mädchen, die in der Vergangenheit an den Rand gedrängt wurden und lange genug auf gleichberechtigte Chancen warten mussten. Dazu vernetzt UN Women die nächste Generation von Aktivist*innen mit den Frauenrechtler*innen und Visionär*innen, die die Pekinger Aktionsplattform vor 25 Jahren geschaffen und geprägt haben. So sollen Frauen und Männer aller Altersgruppen gemeinsam echte Gleichstellung der Geschlechter erreichen. „Generation Gleichberechtigung: Frauenrechte verwirklichen – für eine gleichberechtigte Zukunft“.
Weitere Informationen
Downloads
Externe Links
Stand: Oktober 2020