
Gleichstellung der Geschlechter in der Agenda 2030
Im September 2015 verabschiedeten die Staats- und Regierungschef*innen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Sie folgte auf die Millenniumentwicklungsziele.
Mit der Agenda 2030 drückt die internationale Staatengemeinschaft ihre Überzeugung aus, dass sich die globalen Herausforderungen nur gemeinsam lösen lassen. Daher schafft sie die Grundlage für eine Gestaltung des weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde. Dabei zielt sie darauf ab:
- die Armut zu beseitigen,
- multiple und sich überschneidende Ungleichheiten zu verringern,
- dem Klimawandel entgegenzuwirken
- sowie Konflikte zu beenden und den Frieden zu wahren.
Damit ist die Agenda 2030 ist nicht nur ein Set aus Zielen und Indikatoren, sondern vor allem eine neue Art und Weise, Entwicklung zu denken und Herausforderungen anzugehen.
Dank des unermüdlichen Engagements von Verfechter*innen von Frauenrechten aus der ganzen Welt ist die Verpflichtung zur Gleichstellung der Geschlechter stark ausgeprägt, umfassend und übergreifend. Damit die Gleichstellung der Geschlechter weltweit zur Realität wird, müssen die strukturellen Ursachen der Ungleichheit bekämpft werden.
Die Bedeutung der Agenda 2030 für die Gleichstellung der Geschlechter
Frauen und Mädchen machen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung aus. Sie sind von Armut, Klimawandel, Ernährungsunsicherheit und Nahrungsmittelknappheit, unzureichender Gesundheitsversorgung, globalen Wirtschaftskrisen und Umweltkatastrophen in vielen Regionen deutlich stärker betroffen als Männer und Jungen. Außerdem sind sie in allen Gesellschaften überproportional vielfältigen Formen von geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt, die häufig straflos bleibt. Dabei ist die Ungleichheit der Geschlechter ein weltweites Phänomen. Sie beraubt Frauen und Mädchen ihrer Menschenrechte und ihrer Chancen.
Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern finden sich in allen Dimensionen nachhaltiger Entwicklung. Dabei sind Gewalt und Diskriminierung ein enormes Hindernis für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung von Frauen und Mädchen. Frauen sind in Führungs- und Managementpositionen im öffentlichen und privaten Sektor weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Die Ungleichbehandlung, die Frauen und Mädchen weltweit jeden Tag erfahren – auf der Straße, zu Hause, am Arbeitsplatz und in der Schule – hält sie davon ab, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Die Stärkung und Beteiligung von Frauen und Mädchen an der Gestaltung unserer Welt ist eine grundlegende Voraussetzung zur Beendigung von Armut, Ungleichheit und Gewalt. Außerdem ist sie dringend notwendig für eine friedliche, gerechte und nachhaltige Welt. Die Stärkung und Beteiligung von Frauen und Mädchen hat eine Hebelwirkung auf Wirtschaftswachstum und Entwicklung. Dies ist nicht nur gerecht, sondern zugleich in ökonomischer und sozialer Hinsicht unverzichtbar.
Gleichstellung der Geschlechter in den SDGs
Das Kernstück der Agenda bilden 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs). Sie sind unteilbar und bedingen einander.
Zwar ist die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung aller Frauen und Mädchen bereits ein eigenständiges Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, SDG 5. Aber gleichzeitig sind die Geschlechtergerechtigkeit und die Stärkung von Frauen und Mädchen auch der Schlüssel für alle Nachhaltigkeitsziele. Viele der 17 Ziele benennen die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauen als Aufgabe und zugleich als Teil der Lösung. Beispielsweise kann die Armut nicht beendet werden, ohne dass Frauen – die unverhältnismäßig häufig zu den Ärmsten gehören – gleiche Lebens- und Beteiligungschancen erhalten.
Prominente setzen sich für die Agenda 2030 ein
Warum genau 17 Ziele? Was bedeuten diese konkret für unseren Alltag? In diesem Video erklären verschiedenste Menschen was die für uns alle geltenden ‚Global Goals‘ für unsere Welt bedeuten. Unter diesen Menschen sind auch Prominente wie Meryl Streep, Malala, Stephen Hawking, Charlize Theron, John Legend, Pink, Daniel Craig, Matt Damon und Idris Elba.
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Stand: Oktober 2020