Gewalthilfegesetz JETZT!

UN Women Deutschland begrüßt die Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes durch den Deutschen Bundesrat. Das Gewalthilfegesetz markiert einen Meilenstein hin zum Schutz und der umfassenden Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen.
UN Women Deutschland begrüßt die Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes durch den Deutschen Bundesrat. Das Gewalthilfegesetz markiert einen Meilenstein hin zum Schutz und der umfassenden Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen.

Der Schutz vor Gewalt ist eine menschenrechtliche Verpflichtung

Partnerschaftsgewalt nimmt in Deutschland seit Jahren zu. Mehr als alle vier Minuten fügt ein Mann seiner Partnerin oder Ex-Partnerin Gewalt zu. Fast jeden zweiten Tag gipfelt die Partnerschaftsgewalt in einem Femizid: 2023 wurden 155 Frauen durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Jeden Tag fand ein Tötungsversuch statt (Quelle: BKA Bundeslagebild Häusliche Gewalt 2023)

Das Gewalthilfegesetz markiert einen entscheidenden Schritt hin zu einer umfassenden Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen.

Das im Bundesrat verabschiedete Gewalthilfegesetz sieht einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder vor. Frauenhäuser und Beratungsstellen sollen ausgebaut und langfristig finanziert werden, erstmals mit Unterstützung des Bundes. Das Gesetz wurde bereits am 31.01.2025 im Bundestag mit den Stimmen von SPD, CDU/CSU, Grünen und Linken verabschiedet.

UN Women Deutschland fordert nun eine schnelle und konsequente Umsetzung des Gewalthilfegesetzes auf allen Ebenen.

Brandbrief zum Gewalthilfegesetz

30 Fachverbände, 50 Prominente und über 113.000 Einzelpersonen (Stand: Mitte Februar) rufen in einem vom Deutschen Frauenrat und UN Women Deutschland initiierten Brandbrief die Bundesregierung dazu auf, das Gewalthilfegesetz zu verabschieden. Am 25.11.2024 übergaben der Deutsche Frauenrat und UN Women Deutschland den Brandbrief an Ministerin Lisa Paus.

„Trotz aller finanzieller Schwierigkeiten muss das Hilfesystem so ausgebaut und weiterentwickelt werden, dass die Ziele des Gesetzes rasch umgesetzt werden und Frauen und Mädchen in all ihrer Vielfalt das Recht auf Schutz und Beratung in Anspruch nehmen können.“

 

Elke Ferner, Vorstandsvorsitzende von UN Women Deutschland.

Unsere Forderungen an die Entscheidungsträger*innen in Bund und Ländern:

Wir fordern

  • einen individuellen Rechtsanspruch auf Schutz, Beratung und Unterstützung sowie kosten-, barriere- und diskriminierungsfreien Zugang für alle gewaltbetroffenen Personen mit ihren Kindern;
  • den Ausbau des Hilfesystems und die finanzielle Absicherung, sodass die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen in all ihrer Vielfalt abgedeckt werden;
  • Vorrang des Gewaltschutzes vor dem Umgangsrecht;
  • die Umsetzung notwendiger Änderungen im Aufenthaltsrecht, um die Erfordernisse der Istanbul Konvention zu erfüllen;
  • die Istanbul Konvention bei den Strafverfolgungsbehörden und Richter*innen bekannter zu machen und in die juristische Ausbildung zu integrieren.
  • umfassende Maßnahmen der Täterarbeit als präventiven Ansatz zur Vermeidung weiterer Gewalt.

Warum brauchen wir das Gewalthilfegesetz jetzt?

  • Alle 4 Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. [Quelle]

  • 155 Frauen wurden 2023 durch ihren (Ex-)Partner getötet – alle zwei Tage! Jeden Tag fand ein Tötungsversuch statt. [Quelle]

  • 4.622 Frauen erlebten sexualisierte Gewalt durch ihren (Ex-)Partner – mehr als alle zwei Stunden eine Frau. [Quelle]

  • Jeden Tag bleibt gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern der Zugang zu Schutz und Unterstützung verwehrt – weil es keine freien Frauenhausplätze gibt oder weil sie den Frauenhausaufenthalt nicht bezahlen können. [Quelle]
Orangefarbigen Überblick von Gewalt in Partnerschaften in Deutschland in 2023

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 #GewalthilfeGesetz #GewalthilfeGesetzJetzt 

Es braucht eine gesamtgesellschaftliche Strategie!

Wir fordern von Bund und Ländern eine gesamtpolitische Strategie zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt. Neben der Verabschiedung und Umsetzung des Gewalthilfegesetzes braucht es dafür Gleichstellung auf allen Ebenen und in allen Gesellschaftsbereichen. Wir setzen uns für Gewaltprävention ab dem Kindesalter und den Abbau von sexistischen Stereotypen in der Öffentlichkeit ein.

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