Kaufen Sie unser Charity-Armband. Setzen Sie sich für die Beendigung der Gewalt gegen Frauen ein. Jede Frau hat das Recht auf ein Leben frei von Gewalt.
Aktiv werden: Für ein Ende der Gewalt gegen Frauen
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine Menschenrechtsverletzung, die in allen Regionen der Welt und in allen Bereichen der Gesellschaft vorkommt. Tradierte Rollenbilder, Geschlechterstereotype und Vergewaltigungsmythen bereiten den Nährboden für geschlechtsspezifische Gewalt in all ihren Ausprägungen: von Alltagssexismus bis hin zu Femiziden. So wird allein in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt.
Hier finden Sie einige Anregungen, wie Sie in Ihrem Alltag und in Ihrem Umfeld einen Beitrag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen leisten können.
8 Möglichkeiten, wie Sie sich in Ihrem Alltag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzen können.
Wenn eine Frau oder ein Mädchen von Gewalterfahrungen erzählt, macht sie einen mutigen Schritt. Wir müssen ihr die Sicherheit geben, die sie braucht, um ihre Stimme zu erheben und gehört zu werden.
Bei sexualisierter Gewalt spielt der Alkohol- und Drogenkonsum, die Kleidung, die Sexualität oder irgendeine Verhaltensform der betroffenen Person keine Rolle. Der Täter ist der einzige Grund für einen Übergriff und muss die Verantwortung allein tragen. Den Betroffenen (sexualisierter) Gewalt darf kein Selbstverschulden vorgeworfen werden.
Machen Sie auf dieses „Victim Blaming“ aufmerksam und widersprechen Sie der Auffassung, dass es in der Verantwortung von Frauen liege, vermeintlich gefährliche Situationen zu meiden.
Es gibt viele Formen der Gewalt und alle können schwerwiegende körperliche und psychische Folgen haben. Wenn Sie sich um eine*n Freund*in Sorgen machen, der*die möglicherweise Gewalt erlebt oder sich in der Nähe von bestimmten Personen unsicher fühlt, sollten Sie dem nachgehen und in Erfahrung bringen, wie Sie helfen können.
Wenn Sie selbst Gewalt erleben, steht Ihnen Hilfe zur Verfügung. Sie sind nicht allein. Beispielsweise bietet das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen rund um die Uhr kostenlose Beratung, für Betroffene und Angehörige. Telefonisch und per Chat, in 17 Sprachen.
Sprechen und diskutieren Sie mit Ihrer Familie, Freund*innen und Kolleg*innen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen, sexistische Strukturen aufzudecken und Möglichkeiten der Gewaltprävention zu entwickeln. Sprechen Sie mit Ihrem Umfeld über Geschlechterrollen und hinterfragen Sie traditionelle, stereotype Eigenschaften, die Männern und Frauen zugeschrieben werden.
Machen Sie Kindern in Ihrem Umfeld früh klar, dass Gewalt nie ein Zeichen von Zuneigung ist und sich Konflikte gewaltfrei lösen lassen. Sprechen Sie mit Kindern über Stereotype und lassen Sie sie frei von starren Geschlechternormen aufwachsen.
Zeigen Sie Ihre Solidarität mit Überlebenden und machen Sie deutlich, wo Sie im Kampf für Frauenrechte und gegen Gewalt stehen. Zu Hause, in der Schule, bei der Arbeit und auf Social Media.
Ein freiwilliges, selbstbestimmtes Einverständnis zu sexuellen Handlungen ist zwingend notwendig, und zwar jedes Mal. Es ist nicht ausreichend, dass eine Person einer sexuellen Handlung nicht widerspricht, alle Beteiligten müssen klar und deutlich einverstanden sein.
„Nein“ heißt immer „nein“ und nur „ja“ heißt „ja“.
Die sog. „Rape Culture“ ist das soziale Umfeld, das sexualisierte Gewalt normalisiert und rechtfertigt, verstärkt durch die anhaltenden geschlechtsspezifischen Ungleichheiten und traditionellen Rollenmuster.
Jeden Tag haben wir die Möglichkeit, unsere Verhaltens- und Denkweisen auf Vorurteile zu überprüfen, die zu Sexismus und „Rape Culture“ beitragen. Denken Sie darüber nach, wie Ihre eigenen Vorurteile und Stereotype Sie beeinflussen, wo Sie frauenfeindliches oder sexistisches Verhalten zeigen oder Ungleichheiten festigen.
Unsere Alltagssprache hat großen Einfluss auf unsere Wahrnehmungen, unsere Einstellungen und unser Verhalten. Frauenfeindliche Witze, sexistische Kommentare oder sexualisierende Sprüche sind niemals in Ordnung. Benutzen Sie keine Phrasen, die ein Selbstverschulden von gewaltbetroffenen Frauen implizieren oder Gewalt verharmlosen (z.B. „Sie hat das provoziert“ oder „Jungs sind eben so“).
Gewalt kann viele Formen annehmen, dazu gehört sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum. Zeigen Sie Haltung und prangeren Sie „Cat Calling“, unangebrachte Kommentare und sexistische Witze an.
Schaffen Sie eine sicherere Umgebung für alle, indem Sie es laut ansprechen, wenn jemand eine Grenze überschreitet, oder indem Sie die Hilfe anderer in Anspruch nehmen, wenn Sie sich nicht sicher fühlen.
Gewalt gegen Frauen muss politisch als gravierendes gesellschaftliches Problem anerkannt werden, dem eine gesamtpolitische Strategie entgegengestellt wird. Regierungen müssen Gewaltschutz und Prävention angemessen finanzieren. Es braucht dringend ausreichend Schutz- und Unterstützungsangebote für Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt, gesellschaftsübergreifende Präventionsmaßnahmen und gute Daten.
Unterzeichnen Sie Petitionen an die politisch Verantwortlichen, sprechen Sie mit den Bundestagsabgeordneten aus Ihrem Wahlkreis und mit lokalen Politiker*innen. Zum Beispiel darüber, dass die Istanbul-Konvention in Deutschland endlich vollständig umgesetzt wird.
UN Women arbeitet auf der ganzen Welt mit Frauenorganisationen zusammen, um Gewalt gegen Frauen zu beenden, Überlebende zu unterstützen und die Gleichstellung der Geschlechter überall zu sichern.
Stand: September 2023