Feministische Außen- und Entwicklungspolitik
«Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir im Sinne einer Feminist Foreign Policy Rechte, Ressourcen und Repräsentanz von Frauen und Mädchen weltweit stärken und gesellschaftliche Diversität fördern.»
Die Leitlinien des Auswärtigen Amtes zum Thema „Feministische Außenpolitik gestalten“ wurden im Februar 2023 veröffentlicht. Im März 2023 hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Strategie für eine feministische Entwicklungspolitik vorgelegt.
Auf dieser Seite finden Sie Informationen darüber, was feministische Außen- und Entwicklungspolitik bedeutet und warum sie wichtig für die Gleichstellung der Geschlechter ist.
Was ist feministische Außenpolitik?
Frauen, Frieden, Sicherheit
Feministische Außenpolitik weltweit baut auf der „Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit“ (Resolution 1325 und Folgeresolutionen) auf. Frauen und marginalisierte Gruppen erleben Kriege und Konflikte aufgrund ihrer gesellschaftlich zugeschriebenen Rollen anders und können auf eine andere Weise zu Friedensprozessen beitragen. Auf lange Sicht möchte die feministische Außenpolitik die Utopie einer weltweiten Abrüstung erreichen. Jedes Land mit einer feministischen Außenpolitik setzt die Ziele unterschiedlich um, aber es herrscht Konsens über die Grundsätze. Menschliche Sicherheit und die Bedürfnisse und Perspektiven marginalisierter Gruppen stehen im Vordergrund, nicht die militärische Stärke.
Ressourcen: Maßnahmen und Initiativen zur Gleichstellung der Geschlechter und zur Stärkung von Frauen müssen mit ausreichenden finanziellen Ressourcen ausgestattet werden. „gender-budgeting“ muss umgesetzt werden.
Repräsentanz: Frauen sollen gleichberechtigt an Verhandlungen und Entscheidungen teilhaben.
Diversität: Der Fokus feministischer Außen- und Entwicklungspolitik liegt nicht ausschließlich auf Frauen, sondern auf allen marginalisierten Gruppen.
Welche Länder entwickeln eine feministische Außenpolitik?
Das langjährige Vorbild im Bereich feministische (Außen-)Politik – Schweden, verkündete mit seiner neuen rechtsgerichteten Regierung 2022 die Abkehr vom Konzept.
Allerdings: Auch wenn sich mittlerweile einige Staaten Feministische Außenpolitik nach außen auf die Fahne schreiben, ist die Umsetzung ins Innere noch lange nicht so weit fortgeschritten.
Was ist eine feministische Entwicklungszusammenarbeit?
Während traditionelle Entwicklungspolitik die Thematik der Gleichstellung unberücksichtigt lässt, sieht feministische Entwicklungspolitik Frauenrechte und Gleichstellung als wichtige Voraussetzung zur Beendigung von Armut und Hunger an.
Vorbildfunktion für eine feministische Entwicklungspolitik ist Kanada (s.o.).
„Wer die menschliche Gesellschaft will, der muss die männliche überwinden.“
Svenja Schulze – Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung a.D.